Ausstieg aus der Landesgartenschau Schweinfurt 2026 beschlossen

Die Stadt Schweinfurt hat nach intensiven Gesprächen und Überlegungen gemeinsam mit der gemeinnützigen Bayerischen Landesgartenschaugesellschaft (ByLGS) die Weichen für einen Ausstieg aus der Landesgartenschau Schweinfurt 2026 gestellt. Wie Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé in einer Pressekonferenz am heutigen Mittwoch erklärte, wird der Stadtrat am kommenden Dienstag einen entsprechenden Beschluss fassen. Die Fraktionen der Grünen und der CSU im Schweinfurter Stadtrat, die stets starke Befürworter der Landesgartenschau waren, begründeten das Umdenken und den Ausstieg mit steigenden Energiekosten durch den Ukraine-Krieg und den generell steigenden Baukosten sowie zahlreichen Großprojekten, die in den kommenden Jahren zwingend in Schweinfurt realisiert werden müssen.

„Natürlich bedauern wir, dass die bereits begonnene Arbeit nun nicht mehr fortgesetzt wird“, so Gerhard Zäh, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der ByLGS. „Aber wir verstehen die Argumentation der Stadt Schweinfurt, vor allem die finanzielle Sorge angesichts weiterer Großprojekte, die unaufschiebbar sind, und tragen die Entscheidung mit. Zu diesem Zeitpunkt erscheint es noch möglich, angesichts der vielen Bewerbungen, die wir für eine Landesgartenschau im Zeitraum von 2028 bis 2032 hatte, einen Ersatz zu finden. Wir setzen alles daran, dass es auch 2026 eine Bayerische Landesgartenschau geben wird, auch wenn dieses Ziel zugebenermaßen ehrgeizig ist.“

Gemeinnützige GmbH im Jahr 2021 gegründet
Die Bayerische Landesgartenschaugesellschaft hat im Januar 2021 Martin Richter-Liebald als Interimsgeschäftsführer der Landesgartenschau Schweinfurt 2026 GmbH entsandt, der das Team sukzessive aufgebaut hat, vor allem im Bereich Organisationsstruktur, Planung sowie Marketing/Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die GmbH zur Realisierung der Daueranlage, also des Bürgerparks, und zur Durchführung der Landesgartenschau im Jahr 2026 wurde im Januar 2021 gegründet. Die Stadt hielt zwei Drittel, die ByLGS ein Drittel der Gesellschafteranteile. Im Juli 2021 hatte das Planungsbüro Planorama Landschaftsarchitektur Berlin den freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb für den zehn Hektar großen Bürgerpark auf dem Gelände der ehemaligen Ledward Barracks gewonnen.

Martin Richter-Liebald, Geschäftsführer der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, bedauert und respektiert den Ausstieg der Stadt Schweinfurt. „Es gab ja immer wieder knappe Entscheidungen im Stadtrat, der eben nicht geschlossen hinter dem Projekt stand. Das politische Tauziehen um die Landesgartenschau war natürlich auch für das Team zum Teil zermürbend, dennoch hat es großartige Arbeit geleistet. Auch das Planungsbüro Planorama hat professionell immer den Blick nach vorne gerichtet und ich bin nach wie vor von der Qualität des Entwurfes überzeugt. Ich hoffe und wünsche mir, dass die Stadt möglichst viele Komponenten der Planung realisiert.“

Neben dem Bau eines hochwertigen Parks und begleitender Infrastrukturprojekte habe allerdings die Durchführung einer Landesgartenschau weitere wichtige Aspekte. „Und das bekommen wir immer wieder bestätigt von Kommunen, die Gastgeber einer bayerischen Landesgartenschau waren. Die Stadtgesellschaft rückt zusammen, die Bürgerinnen und Bürger engagieren sich und sind stolz auf ihre Stadt. Das setzt ganz neue Kräfte frei“, so Richter-Liebald. „Den Schub für weitere Investitionen und den Imagegewinn sollte man ebenfalls nicht unterschätzen. Es gibt etliche Bürgermeister, die noch heute sagen: Das Beste, was uns passieren konnte, war eine Landesgartenschau.“

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